Salben selber herstellen


Warum sollte man auf die Idee kommen Salben selber herzustellen?
Wenn man seine Salben und Cremes künftig selber herstellt, hat man nicht nur ein tolles Hobby, um das einen viele beneiden werden.
Man kann auch sicher sein, dass an die Haut wirklich nur jene Zutaten gelangen, die man sich ausgesucht hat.
Wenn man jeweils nur kleine Salbenmengen herstellt und diese kühl lagert, benötigt man nicht einmal ein Konservierungsmittel.
Salben und Cremes kann man sehr einfach selbst herstellen. Dazu gehören sowohl Cremes für die tägliche Gesichts- und Körperpflege als auch Sonnencremes, Lippenpflegestifte sowie Salben, die zu Heilzwecken eingesetzt werden.
Selbst gemachte Salben und Cremes haben viele Vorteile, die sich schon allein dann leicht erkennen lassen, wenn man sich die Zutaten von herkömmlichen Salben und Cremes betrachtet.
Bestimme selbst die Zutaten deiner Salben und Cremes. Bei Salben und Cremes hingegen, die man selbst herstellt, kann man auch selbst wählen, was in die Rezeptur gemischt wird. Man kann hochwertige Salbengrundlagen aus biologischer Erzeugung und hochwertige ätherische Öle als Duftstoffe wählen.
Man kann sich entscheiden, ob man Konservierungsstoffe (und wenn ja, welche) hinzufügen möchte oder lieber nicht. Beachten muss man hier aber, dass manche selbst gemachten Salben und Cremes ohne konservierende Zusätze nur kurze Zeit (wenige Tage bis wenige Wochen) haltbar sind.
Was muss man bei der Salbenhaltbarkeit beachten?
Selbst gemachten Salben und Cremes ohne konservierende Zusätze sind nur kurze Zeit (wenige Tage bis wenige Wochen) haltbar.
Wenn eine Creme mit Bakterien und Schimmelpilzen befallen ist, merkt man das nicht sofort. Doch ist es genauso wenig gesund, eine verdorbene Creme zu verwenden als eine Creme mit schädlichen Konservierungsstoffen.
Wichtig ist in jedem Falle eine kühle und dunkle Lagerung (z. B. im Kühlschrank)
Creme oder Salbe statt in einen grossen Tiegel in viele kleine Tiegel abfüllen. Auf diese Weise ist immer nur eine kleine Salbenmenge geöffnet. Die ungeöffneten Tiegelchen können Sie überdies einfrieren und immer nur nach Bedarf auftauen.
Eine relativ unbedenkliche Konservierung stellt ferner Vitamin E dar. Sie können davon 2 ml pro 100 ml Öl hinzufügen.
Was muss ich bei den Zutaten von Salben beachten?
Pflanzliche Öle: Da bei der Herstellung von Salben und Cremes oft Wärme verwendet wird und mehrfach ungesättigte Fettsäuren dabei zerstört würden, greift man besser auf Fette zurück, die nicht so hitzeempfindlich sind und daher bevorzugt aus einfach ungesättigten oder gesättigten Fettsäuren bestehen, wie z. B. Kokosöl (mindestens 1 Jahr haltbar), Olivenöl, Mandelöl und Jojobaöl.
Bienenwachs: Bienenwachs wird in der Salbenherstellung den pflanzlichen Ölen beigemischt, damit die Salbe oder Creme eine festere Konsistenz bekommt und nicht flüssig bleibt.
Sheabutter: Wird aus der Sheanuss hergestellt, ist also ein pflanzliches Fett und wird auch Karitébutter genannt. Sheabutter hat einen natürlichen Lichtschutzfaktor von 4 und wirkt sehr gut juckreizlindernd, beruhigend und entzündungshemmend.
Kakaobutter: Kakaobutter ist fest, schmilzt aber bei Körpertemperatur auf der Haut.

Welche Zusätze kann ich verwenden?
Um bestimmte Wirk- oder Duftstoffe in selber hergestellte Salben und Cremes zu bringen, kann man ätherische Öle verwenden, die gleichzeitig häufig einen gewissen konservierenden Effekt aufweisen.
Auch Ölauszüge sind eine Möglichkeit, z. B. ein Calendula- oder ein Johanniskraut-Ölauszug.
Kräutertinkturen, also in Alkohol gelöste Kräuter- oder Heilpflanzenauszüge können von 5 bis 10% des Gesamtgewichts der Salbe verarbeitet werden.

Wie stelle ich einen Ölauszug her?
Frische (aber ungewaschene), angetrocknete (2 – 3 Tage antrocknen lassen) oder getrocknete Kräuter/Blüten locker in ein verschliessbares Glas mit weitem Hals füllen. Olivenöl darüber giessen, so dass es die Kräuter oder Blüten gut bedeckt. Das Glas verschliessen und 2 bis 4 Wochen (Calendulaauszug) oder auch bis zu 6 Wochen (Johanniskrautauszug) an einen warmen Platz stellen. Johanniskrautöl muss direkt an der Sonne stehen, damit sich die Wirkstoffe im Öl lösen. Anschliessend das Öl durch einen Papierfilter oder ein Tuch giessen, die Kräuter oder Blüten auspressen und den Ölauszug nun in Dunkelglasfläschchen füllen. Wie immer: kühl und dunkel aufbewahren. Nach Wunsch mit Vitamin E konservieren (siehe oben).

Wie stelle ich einen alkoholischen Auszug/Tinktur her?
Größe, weithalsigen Gläser zu einem Drittel bis fast zur Hälfte mit zerkleinerten Wildkräutern, Heilpflanzen, Blüten oder Wurzelstückchen.
Dafür sorgen, dass die Kräuter dicht an dicht liegen.
Mindestens so viel Alkohol darüber gießen, dass die Kräuter vollkommen bedeckt sind und höchstens so viel, dass man die Tinktur anschliessend noch gut verschütteln kann.
Glas verschließen.
Glas (oder die Gläser) an einen ungestörten Platz stellen. Ob dieser einfach nur hell, sonnig oder gar vollkommen dunkel sein soll – hängt vom verwendeten Material ab.
Tinktur mindestens einmal, besser mehrmals täglich gut durchschütteln.
Nach 5 Tagen bis 6 Wochen (manche Experten empfehlen drei Wochen, andere schwören auf 30 Tage) ist die Tinktur fertig.
Tinktur durch einen Filter laufen lassen,und die Tinktur in kleine Dunkelglasfläschchen mit Tropfeinsatz oder Pipette abfüllen.
Fläschchen sorgfältig mit dem Namen der Tinktur und dem Herstellungsdatum beschriften. Nur so man die später die Haltbarkeit abschätzen.
Welche Geräteschaften brauch ich?
Messbecher (in verschiedenen Grössen, z. B. 20 und 100 ml), am besten aus hitzebeständige Laborglas
Messlöffel (2 ml) o. ä.
Waage mit relativ feiner Skalierung. 0,5-Gramm-Unterschiede sollten angezeigt werden können Verschiedene Löffel und/oder Glasstäbchen zum Rühren
Kleiner Mixer oder Milchaufschäumer
Mixer oder Küchenmaschine
Feine Tücher zum Filtern
Tiegel zum Abfüllen, werden gebrauchte Tiegel verwendet, diese gut auskochen oder mit Alkohol desinfizieren

Welche Temperaturen werden verwendet?
Salben und Cremes immer bei niedrigstmöglichen Temperaturen verarbeiten, um weder Fette noch Zusätze zu schädigen.
Zutaten außerdem immer nur im Wasserbad erwärmen und den direkten Kontakt mit der Herdplatte vermeiden.

Wie stell ich Salben und Cremes selber her?
1. Alle Zutaten abmessen, die man benötigt und Fette und/oder Wachs im heissen Wasserbad erwärmen, bis sie geschmolzen sind. Das Wasserbad befindet sich nicht mehr auf der heissen Herdplatte.
2. Gefäss mit dem geschmolzenen Fett oder Wachs aus dem Wasserbad nehmen und Sie es rührend ein wenig abkühlen lassen, bis es gerade beginnt fest zu werden. Um das Abkühlen zu beschleunigen, können man ein kaltes Wasserbad nutzen.
3. Anschliessend werden – wenn erforderlich – Vitamin E, die ätherischen Öle und die mehrfach ungesättigten Öle eingerührt, falls solche zu Ihrer Rezeptur gehören. Ideal ist es, wenn alle Zutaten (die in grösseren Mengen hinzugefügt werden, also nicht die ätherischen Öle oder das Vitamin E) ebenfalls leicht erwärmt werden, damit alle Zutaten in etwa dieselbe Temperatur haben.
4. Vergiß nicht, Ihre Tiegel mit Inhalt und Herstellungsdatum zu beschriften.
Wir wünschen dir viel Spass beim selber Herstellen deiner Salben und Cremes!