Schlehenwein


Wartet geduldig bis es Mitte November es wird, damit unser Schlehenstrauch endlich den ersten Frost bekommt, damit ich endlichhhhhhhhhhhhh meinen Schlehenwein ansetzen kann :-))
Utensilien:
20- Liter Gärballon mit Gummikappe und Gäraufsatz oder Gärröhrchen
Messbecher
großer Trichter mit weiter Öffnung zum Einfüllen der Früchte
Holz-Stößel zum Zerstoßen der Früchte
Reinigungsbürste für den Ballon
Schlauch zum Abziehen des fertigen Weins
Flaschenkorken

Zutaten:
Reinzuchthefe der Sorte "Burgunder" oder "Portwein"
5 Nährsalztabletten
6 kg Schlehen
6 Liter Wasser
3 kg Zucker

Zubereitung:
Die Früchte werden gewaschen und in einem gesonderten Behältnis zerstossen, doch aufpassen, die Kerne sind giftig und sollten ganz bleiben. Der Fruchtbrei wird nun mit Hilfe eines Trichters in den Gärballon gegeben, den ich aber zuvor mit Läutezucker vermengt habe. Da der Brei ziemlich zäh ist :-(
Dann zerstosse ich die Nährsalztabletten und gebe sie mit in den Ballon. Zum Schluss wird die Reinzuchthefe zugesetzt. Da es sich um Lebendmaterial handelt, ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht zu hoch ist! (Mit der Zeit hat man das raus)
Anmerkung: Reinzuchthefen zu verwenden, hat den Vorteil, dass die Gärung rascher in Gang kommt, als überließe man den Ansatz einfach sich selbst. Dauert es nämlich zu lange, bis natürliche Heferassen, die sich durchaus auf den Früchten befinden, den Gärprozess in Gang setzen, so besteht die Gefahr, dass sich z.B. Schimmelpilze entwickeln können. Dies wird jedoch durch eine rasche Alkoholbildung der Reinzuchthefen verhindert.
Beim Füllen des Ballons sollte man sich Notizen machen, um nicht vom Rezept abzuweichen. Dabei spielt die Menge der Schlehen nicht die entscheidende Rolle. Wichtig ist aber das Verhältnis Zucker : Wasser. Dies sollte etwa 1 : 2 betragen. Man kann den Wasseranteil auch etwas erhöhen. Der Wein wird dann weniger süß. In jedem Fall sollte man über seinen Ansatz genau Protokoll führen, um im nächsten Jahr das Rezept optimieren zu können. Schließlich ist darauf zu achten, dass das Gärgefäß nur etwa bis zur Hälfte oder wenig darüber gefüllt ist. Der Ansatz wird nun mit dem Gärröhrchen verschossen und in einen warmen Raum gestellt. Nach etwa zwei bis drei Tagen fängt die sichtbare Gärung an (Gas entweicht aus dem Gärröhrchen). Die gefährliche Phase kommt etwa nach einer Woche, wenn die stürmische Phase der Gärung beginnt. Dabei kann die Schaumkrone den Gäraufsatz erreichen. Jetzt ist Vorsicht geboten. Falls der Druck nicht entweichen kann, wenn etwa eine Schlehe den Gäraufsatz verstopft, ist Gefahr im Verzug. Es besteht Explosionsgefahr! Notfalls ist der Gäraufsatz abzunehmen. In dieser Phase ist der Ansatz also im Auge zu behalten. (Alles schon passiert zu den anfänglichen Zeiten, danach musste ich renovieren*grinz*)
Nach etwa 6 bis 8 Wochen müsste die Gärung allmählich langsamer werden. Jetzt ist es Zeit, die Schlehen zu entfernen.
Man schwenkt den Ballon mit Inhalt, so dass eine einheitliche dünnflüssige Maische entsteht. Man gießt den Inhalt sukzessive aus. Es hat sich bewährt, hier ein Leinensäckchen ( Kartoffelsäckchen) zu verwenden, um den Schlehenbrei von der Flüssigkeit zu trennen. Je kräftiger man drückt, desto mehr von den kostbaren Tropfen kann man retten. Hier empfiehlt es sich, einen zweiten Ballon zu haben, in den man dann den halbvergorenen Wein wieder einfüllt. Ansonsten wird eine Zwischenlagerung notwendig. Der Wein sollte nicht länger als nötig mit Luft in Kontakt sein. Der Ballon wird wieder verschlossen. Er kann jetzt auch an einen kühleren Ort gestellt werden, wo der Gärprozess langsam wieder einsetzt und bis zum Ende in Ruhe ablaufen kann. Dabei sollte man sich in Geduld üben. Einige Monate sollte man dem Wein Zeit geben. Würde man ihn zu früh auf Flaschen ziehen, bestünde die Gefahr der Nachgärung, d.h., dass eventuell die Korken herausgedrückt würden. Ist keine Gärtätigkeit mehr zu beobachten und hat sich der Inhalt des Ballons geklärt, kann man den Wein endlich abfüllen. Man sollte aber schon vorher darauf achten, dass der Ballon einige Wochen vor dem Abfüllen nicht mehr bewegt wird, um ein Aufwirbeln des Bodensatzes zu verhindern. Außerdem sollte er erhöht stehen, damit der Wein beim Abziehen in eine tiefer stehende Flasche fließen kann.
Bevor man den Wein abfüllt, sollte er nicht mehr bewegt werden und da meine Gärballons alle einen Zapfhahn haben, geht das abfüllen des Weines sehr flott. Sofort verkorken und den Wein liegend und kühl aufbewahren. Nicht das ettikettieren vergessen. :-)
Nun muss nur noch der November kommen und die ersten Fröste :-))